Ein Abenteuer von Julian und Christiane Jahns
Unsere Route: Unsere Reise begann im September 2023 und führte uns von Marokko über Mauretanien, Senegal, Gambia, Guinea, Elfenbeinküste, Liberia, Sierra Leone, Guinea-Bissau und wieder zurück. Ursprünglich wollten wir nach Guinea, aber weil wir gut in der Zeit lagen, erweiterten wir die Route bis in die Elfenbeinküste und erlebten viele unvergessliche Momente.
Die beste Reisezeit für Westafrika: Wir starteten im September, was für Marokko und Mauretanien fast zu heiß war. Erst ab Oktober wird es angenehmer und die meisten Overlander machen sich dann auf den Weg. Ab Senegal merkten wir, dass die Regenzeit knapp vorbei war, und ab November war das Wetter perfekt für das grüne Afrika. Für die Planung ist es sinnvoll, Reiseberichte anderer zu lesen und Erfahrungen auszutauschen.
Versorgung auf der Strecke: In Marokko gibt es zahlreiche Supermärkte, wo man fast alles bekommt. Auch Mauretanien bietet in den größeren Städten alles Notwendige, wobei Vorausplanung wichtig ist. Ab Guinea wird die Stromversorgung schlechter, und es gibt nur in den Hauptstädten Supermärkte, wo die Lebensmittel allerdings teuer sind. Besonders gut versorgt waren wir in der Elfenbeinküste, die als „Schweiz Westafrikas“ gilt.
Fahren und Verkehr in Westafrika: Während die Straßen in Marokko Europa ähneln, wurden sie ab Mauretanien deutlich schlechter. Besonders in den Hauptstädten des grünen Afrikas sind die Straßen in Ordnung, aber ansonsten gleicht das Fahren einer ständigen Ausweichübung zwischen Schlaglöchern. Besonders in den Großstädten musste man extrem wachsam und konzentriert sein, denn Ampeln schienen oft nur zur Dekoration zu dienen.
Highlights unserer Route:
Unser ursprüngliches Ziel, das Fouta Djallon in Guinea, hat uns mit atemberaubenden Wasserfällen im Dschungel begeistert. Wir konnten den Defender direkt im Flussbett parken – ein unvergessliches Erlebnis! Auch die Strände der Elfenbeinküste und Städte wie Abidjan waren beeindruckend. Doch unser persönlicher Favorit bleibt Marokko: die Vielfalt an Landschaften, die herzliche Gastfreundschaft und die beeindruckenden Städte wie Marrakesch und Rabat haben uns nachhaltig beeindruckt.
Ein offenes Geheimnis: Weniger ist mehr
Wir legten während unserer Reise mehr als 30.000 km zurück. Durch viele Reiseberichte, YouTube-Videos und Dokumentationen konnten wir uns gut vorbereiten, aber letztlich merkt man erst unterwegs, dass weniger Gepäck oft mehr Freiheit bedeutet. Auch beim Packen folgten wir diesem Prinzip – der Platz im Defender war schließlich begrenzt.
Dank des Dachträgersystems von Rolling Space, dem SpaceRack, konnten wir unser Dach als zusätzlichen Stauraum nutzen, was uns enorm half und uns mehr Freiraum im Innenraum des Landys verschaffte.
Kulturelle Erfahrungen und Begegnungen: Wir haben viele großartige Menschen kennengelernt. Eine besondere Erfahrung machten wir in Mauretanien, als wir durch ein Netzwerk von Kontakten einen Dieselfilter besorgen mussten. Über Umwege erreichte uns der Filter schließlich mit einem Nachtbus nach Atar, und wir konnten ihn einbauen. Als Dank wurden wir zu einem traditionellen Essen bei Brahim eingeladen, das wir nie vergessen werden – ein echtes Beispiel für die Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit der Menschen vor Ort.
Was wir gelernt haben: Auf so einer Reise lernt man nicht nur über andere Kulturen, sondern auch über sich selbst. In Westafrika haben wir gesehen, dass es oft nicht viel braucht, um glücklich zu sein. In Sierra Leone zum Beispiel nutzten die Menschen die Flüsse zum Waschen und Baden, und es herrschte dabei eine fröhliche, gemeinschaftliche Atmosphäre. Diese Begegnungen haben uns eine neue Perspektive auf das Leben gegeben.
Was die Zukunft bringt: Für uns war Afrika erst der Anfang. Die nächste kleinere Tour führt uns durch den Balkan, aber unser großes Ziel bleibt eine Weltreise mit dem Defender. Die Reise durch Westafrika war ein kleiner Vorgeschmack auf das, was noch kommen wird.
Fazit: Unsere Reise durch Westafrika war eine unvergessliche Erfahrung voller Abenteuer, neuer Bekanntschaften und beeindruckender Landschaften. Wir haben gelernt, dass Flexibilität und Offenheit der Schlüssel zu einem gelungenen Roadtrip sind und freuen uns schon auf unser nächstes großes Abenteuer.